Aktuelles
Bei sommerlicher Windstille kann die Badefreude im kühlen Nass durch Quallen erheblich eingeschränkt werden. Besonders Blaue und Gelbe Nesselquallen können sich zahlreich im Flachwasser versammeln und mit ihren nesselnden Tentakeln das Baden kurzzeitig unmöglich machen. Die geleeartigen Quallenschirme sind harmlos und hübsch anzusehen. Die bis zehnfach längeren Fangfäden jedoch sind schmerzhaft. Das Nesselgift soll Plankton und Kleinfische lähmen, damit die Quallen sie fressen können. Für uns ist das Gift schmerzhaft und man sollte den Geleetierchen aus dem Weg gehen.
In den kommenden Tagen werden die Seeschwalben wieder im Wattenmeer eintreffen und mit ihren Rufen die Sommersaison eröffnen. Brand- und Zwergseeschwalbe haben an den Küsten Afrikas überwintert. Die Küstenseeschwalben haben den Südsommer über dem Antarktischen Ozean „verbummelt“. Dabei hat jede Küstenseeschwalbe über den Winter etwa 80.000 km Flugstrecke absolvier! Nun sind sie zur Brut zurück auf Inseln und Halligen und werden bald mit Fischchen als Hochzeitsgeschenk für diese Saison die Ehe schließen.
Wenn es Anfang April regnet, beginnen überall in den Salzwiesen unzählige kleine Quellerpflanzen aus ihren Samenkörnern zu keimen. Zwar kann der Queller das für Landpflanzen giftige Meersalz ertragen und in seinen Zellen einlagern. Die Keimlinge sind aber besonders empfindlich und starten lieber ins Leben, wenn Regen die Salzwiesen gespült hat. Durch ihre dickfleischigen Blättchen, die an Wüstenpflanzen erinnern, sind die Baby-Queller leicht erkennbar.
Einmal in jedem Frühjahr, und zwar beim ersten Vollmond nach Erreichen von 6°C Wassertemperatur, steigen Tausende von Grünen Meerringelwürmern in der Nacht zum Hochzeitstanz an die Meeresoberfläche empor. Die bis zu 40 cm langen Würmer kreisen in rasanten Kurven durchs Wasser. Schließlich geben die Männchen ein Viertel ihrer Körpermasse als Spermien ins Wasser ab. Bei beginnendem Tageslicht verspeist Fische und Möwen die erschöpften Würmer, oder die Wellen spülen sie an den Strand.
Wenn das Watt sich bei Ostwind deutlich unter den Gefrierpunkt abkühlt und es zur Eisbildung kommt, beginnt ein stilles Sterben im Watt. Die Herzmuschel verträgt Frost schlecht und erfriert im Gezeitenbereich oft vollständig. In Todesnot graben die Muscheln sich aus dem Wattboden empor, was ihnen aber keine Rettung bringt. Da die Schalen der toten Muscheln sich von selbst öffnen, bieten sie den hungrigen Vögeln ein kurzzeitiges Festmahl.