Wie schützt man Robben am Strand?

Ehe wir Men­schen ka­men, ge­hör­ten die Strän­de die­ser Welt den Vö­geln und Rob­ben. Will heu­te eine Rob­be am Nord­see­strand lie­gen, muss sie stän­dig mit Men­schen und Hun­den rech­nen. Da­mit ein­zel­ne Rob­ben trotz­dem den Strand nut­zen kön­nen, len­ken Schutz­ge­biets-be­treu­er den Be­su­cher­strom um das Tier he­rum, so lan­ge es sich am Strand auf­hält.

Jun­ge Ke­gel­rob­ben am Strand

Insbe­son­de­re jun­ge Ke­gel­rob­ben, die etwa 20 Tage lang am Strand lie­gen und dort von der Mut­ter ge­säugt wer­den, brau­chen Schutz vor Stö­run­gen. Bei Stür­men in der Wurf­zeit im De­zem­ber ret­ten Jung­tie­re sich oft ir­gend­wo an Land. Da­mit sie dort wei­ter ge­säugt wer­den kön­nen, wird eine fle­xib­le Schutz­zo­ne er­rich­tet: Frei­wil­li­ge der Na­tur­schutz­ver­bän­de lei­ten die Strand­spa­zier­gän­ger in si­che­rem Ab­stand um die Rob­be he­rum und in­for­mie­ren über das Tier. So­bald die Rob­be da­von schwimmt, wird die Schutz­zo­ne auf­ge­ho­ben. Die­ses Kon­zept wur­de 1990 vom Mee­res­bi­o­lo­gen Lo­thar Koch der Schutz­sta­ti­on Wat­ten­meer auf Sylt ent­wi­ckelt und wird seit­her an­ge­wandt.

Heulerschild

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War­um die­ser Auf­wand?

Rob­ben sind ein Teil der Na­tur und brau­chen Platz, um sich na­tür­lich ver­hal­ten zu kön­nen. Durch Jahr­tau­sen­de der Be­ja­gung ha­ben wir ih­nen Angst an­trai­niert, die heu­te im Na­ti­o­nal­park nicht mehr be­grün­det ist. Bis sie ihre Angst ab­le­gen, müs­sen wir ih­nen Ru­he­plät­ze frei hal­ten.

Wie ist die Rechts­la­ge?

Bei der Ke­gel­rob­be ist es das Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz, beim See­hund das Bun­des­jagd­ge­setz, das das Stö­ren und Be­un­ru­hi­gen der Tie­re ver­bie­tet. Da Strand­spa­zier­gän­ger oft gar nicht mer­ken, ab wann sie stö­ren, sorgt die fle­xib­le Schutz­zo­ne für den nö­ti­gen Si­cher­heits­ab­stand.

Wer wann und wo?

Von No­vem­ber bis Ja­nu­ar wer­den die Strän­de von Sylt und Am­rum je­den Mor­gen nach jun­gen Ke­gel­rob­ben ab­ge­sucht. Schutz­zo­nen für ein­zel­ne See­hun­de wer­den ganz­jäh­rig nach Be­darf ein­ge­rich­tet. Die­se Ar­beit über­neh­men Schutz­sta­ti­on Wat­ten­meer und Ööm­rang Fe­ri­an.