Aalmutter (Zoarces viviparus)

EN: Viviparous blenny NL: Puitaal DK: Ålekvabbe
Kurzbeschreibung Schlängelfisch mit besonderer Fortpflanzungstechnik
Fundhäufigkeit 16 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Status
heimisch
Klimaanspruch
kälteliebende Art Kältegebundene Art, zieht sich bei Erwärmung aus der südlichen Nordsee zurück
Aussehen
Ohne Bartfaden, große Brustflossen, durchgehende Flossensäume Die Aalmutter ist ein nach hinten verschmälerter, sehr beweglicher Fisch von meist 30, selten bis 50 cm Länge. Ihre Grundfarbe variiert von sandfarben bis grün-braun. Meist trägt sie dunklere senkrechte Streifen oder Ringe, was eine gebänderte Tarnkleidung ergibt. Sie hat große Brustflossen, die orange gerandet sein können, sowie bis fast zum Schwanz durchlaufende Flossensäume aus Rücken- und Afterflossen. Vom echten Aal und dem Butterfisch unterscheidet sie sich durch ihren nicht ganz so schlangenförmigen Körper und die Färbung: der Flussaal ist ungemustert, der Butterfisch hat 12 runde Augenflecken am Rücken und ist außerdem seitlich flach gedrückt.
Lebensweise Lange Strecken oder im Freiwasser schwimmen kann sie nicht.
Nahrung Dank ihrer Körperform kann sie in Nischen am Boden nach Beute jagen. Sie frisst Garnelen, Flohkrebse und Borstenwürmer. Ihre großen Brustflossen erlauben es ihr, als Lauerjäger plötzlich vorzuschnellen und eine Beute zu schnappen.
Fortpflanzung Nach der Paarung im Sommer ist das Weibchen 3-6 Monate trächtig und bringt - meist im Spätwinter - 25-100 Junge zur Welt, die 5 cm lang und sofort selbständig sind.
Hätten Sie gedacht, dass...
... der deutsche Name daher rührt, dass man die Herkunft des echten Aals, der ja in der Tiefsee vor Mexiko laicht, lange nicht kannte, und deshalb diesen seltsamen lebengebärenden Fisch für die „Mutter der Aale“ hielt?
  • ... die Männchen zur Spermaübertragung einen „Minipenis“ haben?
  • ... die Aalmutter auch ihre eigenen Jungen frisst, wenn die sich nicht verstecken oder abwandern?
  • ... die Gräten der Aalmutter einen Farbstoff namens Vivianit enthalten, der beim Kochen grün wird?
  • ... die Aalmutter gar oder geräuchert gut schmeckt, aber wegen der Grätenfarbe kaum verkäuflich ist?
  • ... das Umweltbundesamt alljährlich Aalmuttern als Proben für künftige Schadstoffvergleiche einfriert?
  • ... die Art so robust ist, dass sie die Tortur der Fangsortierung auf Krabbenkuttern recht gut überlebt?
  • ... eine Aalmuttervolkszählung im Watt von Schleswig-Holstein einen Bestand von etwa 3 Mio ergab?
Klassifikation Barschartige
Aalmutter in der WoRMS-Datenbank
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Aalmutter

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
Lizenzhinweis Copyrighted Material; the copyright remains with the author (not this web publication)
Lizenz cc-by-nc 3.0
Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
... der wissenschaftliche Name übersetzt „lebendgebärender Erhalter des Lebens“ heißt?