Kurzbeschreibung |
Pinguin der Nordseeküste, aber kann noch fliegen
|
Fundhäufigkeit |
noch keine Funde dieser Art
,
Verbreitungskarte
|
Status |
heimisch
|
Herkunft |
Zirkumpolar
Angeblich hat die Trottellumme ihren Namen nicht wegen ihrer tollpatschigen Bewegungen, sondern aufgrund eines Übersetzungsfehlers erhalten. Benannt nach dem italienischen Naturforscher Guillemot de Troïl, sei aus der Troile-Lumme im Laufe der Zeit die Trottellumme geworden.
|
Größe und Alter |
Im Schnitt 7 Jahre alt und 42 cm groß
Mit einer Körperlänge von 38cm bis 46cm ist die Trottellumme stockentengroß. Ihr Durchschnittsalter beträgt sieben Jahre. Vor der Geschlechtsreife sind die Überlebenschancen vergleichsweise gering, wobei das Todes-Risiko für spät ausgeflogene Jungen deutlich größer ist. Die älteste auf Helgoland beringte Lumme war 32 Jahre alt.
|
Aussehen |
Stockentengroß, jedoch mit schlankem spitzem Schnabel; schwarzer Ober- und weißer Unterseite
Zur Brutzeit sind Kopf, Hals und Kehle dunkelbraun bis schwarz; wobei der Nacken dunkler ist als die übrige Oberseite. Vorderbrust und Flankenfedern sind weiß. Am Hinterrand der Flügel sieht man eine weiße Bogenlinie.
Im Gegensatz zum Brutkleid ist das Ruhekleid oberseits graubraun. Kinn, Kehle, Wangen, Ohren- und Nackengegend sind weiß. Ein blaugrauer Strich zieht sich von der dunklen Augenumrandung zu den Ohren.
Eine besondere Farbvariationen zeigen die s.g. „Brillenlummen“ bei ihnen umzieht ein weißer Federring das Auge und setzt sich dann bis zum Ohr fort.
|
Lebensweise |
Meeresvogel: Schwimmt und jagt auf offener See
Als Meeresvogel, der den Großteil seines Lebens auf dem Wasser verbringt und sich überwiegend von Fisch ernährt, ist die Trottellumme ein guter Taucher.. Dagegen ist sie aufgrund der kurzen Flügel und dem hohen Gewicht ein schlechter Flieger.
In den sehr dichten Brutkolonie und der Monogamie der Partner spielt die gegenseitige Gefiederpflege und das Schnäbeln, das dazu dient Aggressionen abzubauen, eine wichtige Rolle. Um Konflikten mit Artgenossen aus dem Weg zu gehen tut die Trottellumme oftmals so als würde sie sich putzen („Scheinputzen“), wobei sie dabei den Kopf senkt und damit vermittelt , dass sie keine bösen Absichten hegt.
Sie ist ein sehr geselliger Vogel, der andere Vögel duldet, auch in gemischten Schwärmen auf Fischfang geht und beim Jagen im Winter Sichtkontakt hält.
|
Nahrung |
Schwarmfische: Sandaal und Hering.
Zur Jungenaufzucht und als Winterfutter dienen nahe der Oberfläche lebende Schwarmfische wie Sandaal und Hering, Kapelan und Dorsch. Im Sommer werden zusätzlich Schnecken, Muscheln und Krebse gefressen. Man erklärt sich den etwas kräftiger ausgebildeten, höheren Schnabel nördlicher Populationen damit, dass sie weniger einseitig auf Fisch spezialisiert sind.
|
Feinde |
Eismöwe, Rabenvögel, Fuchs
Natürliche Feinde sind Eismöwe, Kolkrabe, Aas-Krähe und (Eis-)Fuchs. Je dichter die Kolonie desto besser kann sie sich gegen Feinde schützen.
Erstmals legende Vögel sind aufgrund einer Ansiedlung am Rand der Kolonie, später Eiablage und dem frühen Aufspringen sobald ein Feind sich nähert, besonders anfällig. Größerer Schaden tritt i.d.R. nur nach vorherigem unnatürlichem Einwirken des Menschen auf.
|
Jahreszyklus |
Eiablage, 1 Monat Brutzeit, 3 Wochen Huderung, Lummensprung, Mauserung, Winter auf offener See
Während junge Trottellummen das ganze Jahr auf dem offenen Meer verbringen sind an den Brutplätzen bereits nach Abschluss der Mauser vereinzelt Besucher zu beobachten. Die Besuche dienen der sporadischen Brutplatzsicherung, dem Aufzeigen von Territorialansprüchen und der sozialen Organisation. Erst im Dezember, wenn das Wetter besser wird, häufen sich die Besuche bevor dann zwischen Februar und Mai nach und nach alle Brutvögel zu ihrer Kolonie zurückkehren.
Zwischen März und Juli folgt die Eiablage, nach der das Ei rund einen Monat lang abwechselnd von beiden Elternteilen bebrütet wird. Die geschlüpften Jungtiere werden 3 Wochen lang gefüttert und gehudert. Danach beginnen sie auf dem Felssims herumzulaufen und sich auf den „Lummensprung“ vorzubereiten. Dabei springen sie vom Felsen ins Meer, wo ihr Vater schon wartet und nach ihnen ruft. Während der nächsten 53-70 Tage mausert sich das Männchen auf offener See und versorgt dabei den Jungvogel. Das Weibchen bleibt in der Kolonie und beschützt den Brutplatz gegenüber Übernahmen von Jungvögeln. Nach Abschluss der Mauserung und der Selbstständigkeit des Jungvogels folgt die Überwinterung auf offenem Meer.
|
Nutzung |
Fischereiwirtschaftliche und Kommerzielle Nutzung: Jagd, Verzehr, Eier-Sammeln
In der Ostsee starb die Trottellumme 1880 fast aus, es konnten nur noch 20 Brutpaare nachgewiesen werden. Heute gibt es wieder einige 10.000 Paar. Zu verdanken ist das dem Schutz von Nistplätzen. Er verhindert eine kommerzielle Nutzung wie die intensive Jagd, den Verzehr und das Sammeln von Eiern. Vor dem zweiten Weltkrieg war Jagd die Haupt-Todesursache.
In Norwegen, Großbritannien und Färöern werden Trottellummen nach wie vor zu kommerziellen Zwecken genutzt. Welt-Weit ist ihr Bestand zwar nicht gefährdet; geht aber zurück. Größte Bedrohung heutzutage ist die fischereiwirtschaftliche Nutzung der Meere. Durch sie geraten Trottellummen in Fischereinetze und verlieren ihre Nahrungsgrundlage.
|
Klassifikation |
Alke
Flügel Trottellumme Jungvogel in der WoRMS-Datenbank
|