Asiatische Bartgrundel (Tridentiger barbatus)

EN: Shokihaze goby NL: Aziatische bartgrondel DK: Skægget kutling
Kurzbeschreibung Exotische Grundel mit Bartfransen
Fundhäufigkeit noch keine Funde dieser Art , Verbreitungskarte
Verbreitung
Ostasien, Kalifornien, Schelde Im wärmeren Westpazifik von Vietnam bis Japan küstennah verbreitet. 1997 nach Kalifornien eingeschleppt, seit 2016 in der Oosterschelde.
Status
eingeschleppt In die Oosterschelde in NL eingeschleppt. Von dort eigenständige Ausbreitung in das südliche Wattenmeer möglich.
Herkunft
W-Pazifik Küstengewässer des W-Pazifiks von Vietnam, Korea bis Japan
Klimaanspruch
wärmeliebende Art Wärmebedürftige Art, könnte sich bei Erwärmung im Wattenmeer ausbreiten
Größe und Alter
Bis 12 cm lang, bis 2 Jahre alt In Zuchtversuchen in Kalifornien erreichten die Fische nach einem Jahr 9 cm, nach 2 Jahren 12 cm Länge. Danach starben sie.
Aussehen
Mit Bartfäden, dunkel gezeichnet, bis 12 cm Typische keulenförmige Körperform der Grundeln, aber Kopf etwas abgeflacht und mit Bartfäden im unteren Gesichtbereich bis zu den Kiemendeckeln. Grundfärbung dunkel auf hellem Grund mit Flecken im Gesicht und unregelmäßig marmorierten Bändern auf den Körperseiten.
Lebensweise
aktiver Jäger ganzjährig aktiv als Jäger verschiedenster Kleintiere
Nahrung
Frisst bewegliche und fest sitzende Kleintiere Jagt aktiv nach Flohkrebsen Asseln, Borstenwürmern und Schwebegarnelen, nimmt aber auch langsame oder festsitzende Arten wie Kleinquallen, Seepocken und Muschelsiphone.
Feinde
Fische, Seeschwalben Wird vermutlich wie alle Grundeln von größeren Raubfischen (Seeskorpion, Dorsch) und im Flachwasser von Seeschwalben erbeutet.
Fortpflanzung
2 Laichperioden im Frühjhr und Sommer, Brutpflege Die Grundel erreicht nach wenigen Monaten die Geschlechtsreife und laicht bis zu 2 x jährlich im Frühjahr und Hochsommer. Dabei produzieren die Weibchen 4000 - 20.000 Eier von etwa 0,4 mm Durchmesser. Die an Muschelschalen angeklebten Eier werden vom Männchen bewacht.
Auswirkungen
evtl. Nahrungskonkurrenz zu anderen Kleinfischen Aus Europa liegen noch keine Beobachtungen vor, da die Art erst jüngst eingeschleppt wurde. In Kalifornien steht die Art in den Gewässern, wo sie zahlreich auftritt, mutmaßlich in Nahrungskonkurrenz zu anderen Kleinfischen.
Hätten Sie gedacht, dass...
... diese Grundeln schnell wachsen und schon nach einem Jahr 9 cm lang sein können?
  • ... dass die Brustflossen wie bei den meisten anderen Grundeln einen wirksamen Saugnapf formen können, mit dem der Fisch sich gegen Strömungen anheften kann?
  • ...dass die Grundel ihre Grundfärbung verdunkeln kann, wobei in der hellen Phase vor allem noch die Hinterkanten der Schuppen dunkel bleiben?
  • ... der erste Mensch, der diese Art in Europa im Freiland gesehen hat, ein niederländischer Taucher namens Peter Boots war, der am 1.6.2016 in der Oosterschelde nahe der Bergse Diepsluis auf Fotosafari war?
  • ... dass das Auftauchen der Art in der Oosterschelde vermuten lässt, dass die dortigen Muschelzuchtbetriebe immer noch sorglos und unerlaubt Muscheln aus Asien oder Amerika importieren?
  • ... dass der gesamte Genbestand der Bartgrundel analysiert worden ist, weil die Art sich durch ihre Bartfäden stark von den meisten der über 2000 Grundelarten weltweit unterscheidet?
ähnliche Arten
andere Grundeln, diese aber bartlos Keine andere in Europa bisalng vorkommende Grundel hat Bartfäden. Daher ist die Art unverwechselbar, sobald sie im Wattenmeer auftritt.
Klassifikation Barschartige
Asiatische Bartgrundel in der WoRMS-Datenbank
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Asiatische Bartgrundel

Autoren Dave (Gio) Giordano
Lizenzbesitzer USGS
Lizenzhinweis no copyright
Lizenz C0
Quelle Link
   
Hätten Sie gedacht, dass....
... die vorderen Zähne dieser Grundel dreispitzig sind, weshalb die Gattung wissenschaftlich Tridentiger = "Dreizahnträger" und englisch "Tripletooth goby" heißt?