Zypressenmoos (Sertularia cupressina)
EN: Sea cypress
NL: Zeecypres
DK: Cyprespolyp
Kurzbeschreibung | Buschiges Wattenmeertier mit gegabelten Ästchen |
Fundhäufigkeit | 135 Fundmeldungen , Verbreitungskarte |
Verbreitung | |
Status | |
Klimaanspruch | |
Aussehen | |
Lebensweise | Losgerissene Seemoos Stöcke können verdriftet werden und finden sich im Herbst oft im Spülsaum am Strand. Sie sind jedoch immer schon abgestorben. |
Nahrung | Wie fast alle Nesseltiere frisst das Seemoos Plankton. Jeder einzelne Polypenkopf fängt mit seinen Fangarmen Kleinsttiere aus dem Wasser und frisst sie. Über ein gemeinsames Verdauungssystem stehen jedoch alle Polypen einer Kolonie mit einander in Verbindung. |
Feinde | Polypenstöcke beherbergen eine Reihe von eigenartigen "Untermietern", die entweder die Polypen fressen oder ebenso wie das Seemoos nach Plankton fischen. Ein Planktonfresser ist das bizarre Gespensterkrebschen Caprella, das spindeldürr ist und mit scherenartigen Fangbeinen Beute greift, ähnlich wie eine Gottesanbeterin (Mantis). Feinde der Polypen sind grellbunt gefärbte kleine Nacktschnecken, die die Nesselkapseln der Seemoospolypen mitfressen und dann zur eigenen Verteidigung in Rückenzotten einlagern. |
Fortpflanzung | Das Zypressenmoos wächst in getrenntgeschlechtlichen Kolonien. Die Polypenstöcke bilden ab einer Höhe von etwa 8 cm Geschlechtspolypen, die Eizellen und Spermien ins Wasser abgeben können. Die Fortpflanzungszeiten sind Mai ‑ Juli und September ‑ November. Die schwimmenden Larven lassen sich nach einigen Tagen auf Hartgrund zur Ansiedlung nieder. Zum Herbst hin werden die Stöcke spröde und brechen oft knapp über dem Grund ab. Möglicherweise bilden sie im nächsten Jahr neue Äste aus. |
Nutzung | Um 1880 kam Seemoos als Schmuckartikel für Trockensträuße, Grabkränze, Lampenschirme und Briefpapier in Mode. Es wurde getrocknet, gefärbt und in einem Glyzerinbad geschmeidig gemacht. Zunächst wurde es aus Westeuropa importiert, dann am Strand gesammelt, und ab 1900 mit der von einem Büsumer Fischer erfundenen "Seemooskurre" aus Stacheldraht in immer größeren Mengen gefischt. 1911 wurden in Deutschland die 63 bekannten Seemoosbänke von 131 Fischern abgeerntet. Die Fangerträge sanken trotz der Einführung von Schonzeiten von 90 t (1910) sehr schnell auf 30 t (1927) und zuletzt 1,2 t (1971). Seemooswiesen haben sich seither nicht wieder gebildet, und die ehemaligen Standorte werdenheute überwiegend von Miesmuschelkulturen eingenommen. Die Seemoosfischerei in Deutschland begann mit der Anfrage einer Berliner Blumengroßhandlung bei der Biologischen Anstalt Helgoland im Jahre 1880, ob es in Deutschland Fischer gebe, die Seemoos nach Berlin liefern könnten. Die Preise für am Strand gesammeltes "Weißmoos" stiegen von anfangs 1,50 M pro Kilo auf über 3, Mark. 1897 wurden an deutschen Stränden von etwa 100 NebenerwerbssammlerInnen 3,4 t gesammelt. Nach Beginn der gewerbsmäßigen Fischerei mit Kuttern schwappte die Seemoos Mode sogar nach Amerika über, und 1948 wurde Seemoos von Föhr nach New York exportiert. |
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Klassifikation |
Hydrozoen
Zypressenmoos in der WoRMS-Datenbank |