Marderhund (Nyctereutes procyonoides)

EN: Raccoon dog NL: Wasbeerhond DK: Mårhund
Kurzbeschreibung Flauschiger nächtlicher Neubürger
Kindersteckbrief Vermutlich hast Du noch nicht viel vom Marderhund gehört und erst recht noch keinen gesehen. Er ist nämlich eine Art, die erst seit einigen Jahren häufiger in Deutschland auftritt und zudem sehr heimlich und nachtaktiv ist. Ursprünglich kommt der Marderhund aus Ostasien, einem großen Gebiet von Ostsibiren und China über Japan und Korea bis Vietnam. Er ist daher an verschiedene Klimaregionen und Lebensräume angepasst. Ab 1930 wurden Marderhunde wegen ihres flauschigen WInterpelzes in Russland und der Ukraine angesiedelt, weil man sie zur Pelzgewinnung bejagen wollte. Die Ansiedlung gelang, und die Marderhunde hatten besseres zu tun, als sich alle tot schießen zu lassen. Die Art breitete sich nach Westen und Norden aus und erreichte um 1970 Deutschland, seit 2010 auch die Schweiz und die Niederlande. Marderhunde werden etwa 8 Jahre alt, bleiben lebenslang "verheiratet" und bekommen pro Jahr 6 - 10 Junge. Sie fressen fast alles, was sie nachts am Boden finden: Insekten, Früchte, tote Tiere, Mäuse und Kleinvögel. Sie jagen nicht so aktiv wie der Fuchs, können aber in Seevogelkolonien auch die Nester plündern. MIttlerweile werden allein in Deutschland pro Jahr über 20.000 Marderhunde erlegt. Ihre Felle werden unter verschiedenen Bezeichnungen verkauft: Tanuki, wie die Art in Japan heißt, oder "Seefuchs". Marderhund klingt so nach "Hund", und wer möchte schon Hundepelz tragen?
Fundhäufigkeit 10 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Verbreitung
Ostasien, in Europa in Ausbreitung Heimatgebiet in ganz Ostasien von Sibirien und Japan bis Vietnam. Ab 1930 in der Ukraine ausgewildert, von dort westwärtige Ausbreitung, erreicht mittlerweile NL.
Status
eingeschleppt
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Marderhund

Autoren SW Nordstrand
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
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Lizenz cc-by-sa 3.0
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