Kurzbeschreibung |
Temperamentvoller Raubwurm der Sandwatten
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Fundhäufigkeit |
18 Fundmeldungen
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Verbreitungskarte
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Verbreitung |
Europa, Spanien bis Mittelnorwegen, Nordsee und westliche Ostsee
Rein europäisch verbreitete Art mit Vorkommen vom westlichen Mittelmeer bis nach Mittelnorwegen. Im Wattenmeer, Kattegat und der westlichsten Ostsee wohl überall.
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Status |
heimisch
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Klimaanspruch |
wohl wenig empfindlich
Die Art ist vermutlich gegen Temperaturänderungen wenig empfindlich
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Aussehen |
Hell perlmuttartig, fühlerlos, fest und lebhaft, bis 10 cm
Der Opalwurm ist einer der temperamentvollsten Würmer des Wattenmeeres und würde bei einer Wurm-Olympiade jeden Watt- oder Regenwurm weit in den Schatten stellen. Jetzt im Herbst ist er überall im Watt noch zahlreich anzutreffen, während er im Frühjahr oft gänzlich fehlt. Mit 10 bis (selten) 20 cm Länge ist der Opalwurm ein mittelgroßer Borstenwurm. Sein gesamter Körper ist weißlich-rosa gefärbt und schillert perlmuttartig; den Rücken ziert eine rote Mittellinie. Unverwechselbar ist die hektische Beweglichkeit des Wurmes, der sich in wilden Schlaufen ringelt, mit rasanten seitlichen Wellenbewegungen schwimmt und am Vorderende einen Stülprüssel von bis zu 1 cm Länge hervorschnellen kann. Der Kopf des Wurmes ist länglich fünfeckig und trägt nur winzige Fühler, während am Schwanzende ein Endfaden sitzt. Die bis zu 135 Körperringe - je älter, umso mehr - sind beiderseits mit Paddelfüßen ausgerüstet, die wie ein „B“ geformt sind. In der Einkerbung sitzt jeweils ein Kiemenfaden, die Kanten der Füßchen tragen Borsten zum Graben.
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Hätten Sie gedacht, dass... |
... der wissenschaftliche Gattungsname des augenlosen Wurmes an die altägyptische Göttin der Dunkelheit Nephthys, Schwester von Isis erinnert, die im Schattenreich Tod und Wiedergeburt bewachte?
- ... man zur Unterscheidung der verschiedenen Opalwurmarten unter dem Mikroskop die Form und Beborstung ihrer Paddelfüßchen betrachten muß?
- ... Opalwürmer heimatlose Gesellen sind, die sich auf der Nahrungssuche lebenslang ohne feste Wohnröhre durch den Boden voranwühlen?
- ... sie feine Kalknadeln im Muskelgewebe besitzen, die dem Körper die große Festigkeit geben, die für die ständig grabende Lebensweise erforderlich ist?
- ... sie tief im Inneren des Stülprüssels kräftige Kieferzangen aus Chitin besitzen, mit denen die Beute festgehalten wird?
- ... pro m2 Watt meist etwa 20 Opalwürmer leben?
- ... Opalwürmer in Eiswintern praktisch vollständig aus dem Watt verschwinden und erst im folgenden Sommer die Watten langsam neu besiedeln?
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Klassifikation |
Borstenwürmer
Opalwurm in der WoRMS-Datenbank
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