Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)

EN: Yellow Meadow Ant NL: Gele weidemier DK: Gul Engmyre
Kurzbeschreibung Lichtscheue Burgenbauerin mit Haustierhaltung
Fundhäufigkeit 2 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Verbreitung
Europa Die Art zeigt eine typisch nordostatlantische Verbreitung, also von Portugal bis Island, Norwegen und in die westliche Ostsee.
Status
heimisch
Klimaanspruch
wohl wenig empfindlich Durch den Bau ihrer Nesthügel schafft die art sich auch auf feucht-kühlen Standorten hinreichend warme Bodentemperaturen im Nest.
Größe und Alter Die Völker können bis zu 100.000 Arbeiterinnen umfassen.
Aussehen
Gelblich, klein, stets unterirdisch Die Gelbe Wiesenameise ist hellorange und harmlos.
Lebensweise
hügelbauend Man bekommt diese unterirdische Art nur zu sehen, wenn man in ihre stabilen Erdhügel, die in den Salzwiesen versteckt liegen, ein kleines Loch macht. Diese Nesthügel können bis zu einem Meter breit werden und sind dann mehrere Jahre alt. Sie schützen die Gelbe Wiesenameise vor Überflutung und trampeldem Weidevieh. Bei ihren Buddelaktionen durchwühlt die Wiesenameise pro Jahr und Hektar 7 t Bodenaushub, damit ist sie fast so eifrig wie der Regenwurm, der in Salzwiesen übrigens komplett fehlt.
Nahrung Die Gelbe Wiesenameise ist eine reine „Hirtenameise“, die Herden verschiedenster Wurzel-Blattläuse betreut und sich nur vom Zuckersaft ernährt, den die Läuse ausscheiden. Sie sorgt für die Läuse, überwintert ihre Eier und verfüttert nur gelegentlich einen Teil ihrer „Haustierchen“ an die eigene Brut. Im Schnitt ernähren 70 Wurzelläuse mit ihrem Zuckersaft 100 Ameisen, der getrocknete Saft enthält aber nicht nur 85% Zucker, sondern auch alle wichtigen Aminosäuren.
Feinde
Möwen Beonders Möwen kann man dabei beobachten wie sie an windstillen Sommertagen in 20 - 50 m Höhe ausdauernd kreisen, alle paar Meter einen kleinen „Hopser“ in der Luft machen und wieder eine nichtsahnende Ameise auf Hochzeitsflug erwischt haben. Ganze Möwenschwärme jagen die proteinreichen „Sauren Drops“, die zu tausenden gleichzeitig in die Luft steigen.
Hätten Sie gedacht, dass...
... Ameisen die am höchsten entwickelten staatenbildenden Insekten sind und weltweit mit 15.000
  • ... die Gelbe Wiesenameise mit bis zu 150 Kilo Lebendgewicht pro Hektar Wiese die kopfstärkste Ameise und zugleich unser häufigstes Insekt ist?
  • ... die Wiesenameise mit bis zu 7 t Bodenaushub pro Jahr und Hektar fast so eifrig wühlt wie die Regenwürmer, die in Salzwiesen ja gänzlich fehlen?
  • ... oft 2 - 20 junge Königinnen der Wiesenameise gemeinsam ein Nest gründen und sich nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen trennen - oder kämpfen und töten, bis nur eine Königin übrig ist?
  • ... bei Kriegen der Knotenameise auf dem Schlachtfeld Tausenden von toten Ameisen zurück bleiben?
  • ... bei der Gelben Wiesenameise im Schnitt 70 Wurzelläuse mit ihren „Honigtau“-Ausscheidungen 100 Ameisen ernähren?
  • ... getrockneter Honigtau der Wurzelläuse neben 85 % Zucker alle wichtigen Aminosäuren enthält?
Klassifikation Hautflügler
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Gelbe Wiesenameise

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Rainer Borcherding
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Lizenz cc-by-sa 3.0
Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
... der Name Ameisen sich vom altdeutschen Wort „Emsen“ ableitet, von dem emsig = fleißig kommt?