Kurzbeschreibung |
Lange grün-braune lederartige Riemen, mehrmals gegabelt
|
Fundhäufigkeit |
89 Fundmeldungen
,
Verbreitungskarte
|
Verbreitung |
Europa, Portugal bis Südnorwegen, Helgoland und Skagerrak
Sehr begrenztes Verbreitungsgebiet von Portugal bis Südnorwegen und zu den Färøern, nicht einmal im Kattegat. Im Wattenmeer werden die langen Bänder teils massenhaft aus Westeuropa angespült; bodenständig auf Helgoland.
|
Status |
heimisch
Erstbeschreibung 1753 durch Linnaeus. Samuel Gray stellte die Art 1821 in die Gattung Himanthalia, die von Lyngbye aufgestellt wurde, der Riementang ist die einzige Art dieser Gattung.
|
Klimaanspruch |
kälteliebende Art
benötigt kalte oder gemäßigte Temperaturen zwischen 10 und 12°C
|
Größe und Alter |
riemenartige Bänder (Rezeptakel): 1 - 7 m Länge, 0,5 - 2 cm Breite; Thalli im sterilen Stadium: 3 - 5 cm breit und hoch; die Tange werden zwischen 3 und 5 Jahren alt
Die riemenartigen Bänder (Rezeptakel) können zwischen einem und sieben Metern lang und 0,5 - 2 cm breit werden, durchschnittlich wachsen sie 16mm pro Tag bei optimalen Wachstumsbedingungen von 10 - 12°C im Frühling. Im sterilen Stadium sind die Thalli etwa 3 bis 5 cm breit und ebenso hoch.
|
Aussehen |
Gleichmäßig dick, Seiten gerade, keine Blasen
Bei der Bestimmung des Riementangs muss zwischen zwei Stadien unterschieden werden: erstens, ist der Tang nicht fortpflanzungsbereit, sind die grünen Algenkörper (Thalli) kugelig, kegelig, zum Substrat hin schmaler zulaufend und werden später pilz- oder becherförmig. In diesem Stadium sind die Thalli etwa 3 - 5 cm hoch und fast ebenso breit, oberseits später eingedellt, eine flache Vertiefung bildend. Damit kündigt sich das zweite Stadium an, der Tang wird fortpflanzungsbereit. In der Mitte der Vertiefung sind zuerst zwei hellere Pünktchen zu sehen, aus denen im Frühjahr sehr rasch zwei schmale, riemenförmige, wenig gegabelte Bänder wachsen. Sie sind von gelbgrüner bis brauner Färbung und können Längen zwischen einem und 7 (!) Metern erreichen, und werden ca. 0,5 - 2 cm breit. Diese langen, flutenden Bänder entsprechen den Fortpflanzungsorganen (Rezeptakeln) der Fucus-Arten, man findet sie häufig zusammengeknüllt am Strand.
|
Nahrung |
photoautotroph (betreibt Photosynthese)
Da Algen keine Wurzeln besitzen, assimilieren sie Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Wasser über ein Konzentrationsgefälle direkt in das Innere. Durch diesen osmotischen Prozess „ernähren“ sich die Algen. Außerdem betreiben sie zur Energiegewinnung Photosynthese und produzieren dabei Sauerstoff, sie benötigen für ihr Wachstum also auch ausreichend Licht.
|
Feinde |
Schnecken
Die jungen H. elongata Keimlinge werden gern von der Durchsichtigen Napfschnecke (Patella pellucida) gefressen.
|
Jahreszyklus |
Fortpflanzungszeit: Juni - Dezember
Die Tange werden mit ein bis zwei Jahren geschlechtsreif, ab diesem Zeitpunkt können sie sich jedes Jahr von Juni bis Dezember fortpflanzen.
|
Nutzung |
als Nahrungsmittel
In Irland, Frankreich und Spanien wird der Riementang als Nahrungsmittel gehandelt. Die Rezeptakel werden getrocknet und verpackt verkauft, nach dem Einweichen kann man sie zum Beispiel in Salaten verwenden, oder im Teigmantel frittieren.
|
Hätten Sie gedacht, dass... |
... dass der Riementang im Spanischen 'Spagueti de mar' heißt, also Meeresspaghetti und dort auch gegessen wird?
- ... der pilzförmige Trichter am Grunde der Pflanze mehrjährig ist, während der meterlange bandförmige Abschnitt in jedem Frühjahr neu wächst und im Herbst abgestossen wird?
- ... der riemenförmige Thallus ausser zur Photosynthese auch zur Fortpflanzung dient, da er auf der gesamten Oberfläche Geschlechtsporen trägt, aus denen Keimzellen ausgeschieden werden?
- ... die Riementangpflanzen getrenntgeschlechtlich sind und entweder einzelne Eizellen oder Schwärme von männlichen Geschlechtszellen ins Wasser abgeben?
- ... der Tang sich gegen Bewuchs durch andere Algen schützt, indem er regelmässig die äussersten Zellwände abstösst?
- ... trübes Wasser an Erosionsküsten sowie Wassertemperaturen über 21° C der Art schaden?
- ... der Riementang um 1960 auch einmal in wenigen Exemplaren auf Helgoland gewachsen ist, hier sonst aber nur angespült wird?
|
ähnliche Arten |
Sollte kaum mit anderen Arten verwechselt werden. Eine Schwierigkeit besteht natürlich, wenn man nur das vegetative Stadium für die Bestimmung zur Verfügung hat, dann sind die dunkelgrünen, olivgrünen oder braunen „Knöpfe“ leicht mit den Gameten von Derbesia spp. zu verwechseln. Diese sind allerdings kleiner, weicher und hellgrüner als die Thalli des Riementangs.
|
Klassifikation |
Blasentangartige
Riementang in der WoRMS-Datenbank
|
Quellen |
http://www.marlin.ac.uk/biotic/browse.php?sp=4214
http://eol.org/pages/893096/details
http://www.algaebase.org/search/species/detail/?species_id=89&sk=0&from=results
|