Schädel Austernfischer (Haematopus ostralegus (cranium))

EN: Oystercatcher, skull NL: Scholekster, schedel DK: Strandskade kranium
Teilart von Austernfischer (Haematopus ostralegus)
Kurzbeschreibung Allgegenwärtiger Küstenstorch, laut und unmelodisch
Fundhäufigkeit 8 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Status
heimisch
Aussehen Der bekannteste und am einfachsten zu erkennende Watvogel unserer Küste. Die kontrastreiche Färbung des „Halligstorches“ und seine Größe (immerhin 500 g Gewicht und 43 cm Länge) tun ein übriges, dass dieser unverwechselbare Watvogel überall ins Auge fällt.
Lebensweise Der Austernfischer ist ein Küstenvogel, der am liebsten in unmittelbarer Ufernähe brütet. Wohl kein Vogel ist ganzjährig an der Küste bei Tag und Nacht so allgegenwärtig wie der Austernfischer. Seine lauten Rufe und die auffallende Trillerbalz sind fast immer zu hören. Brutreviere mit „Seeblick“ sind heiß umkämpft, denn hier können die Jungvögel am leichtesten ihr Futter finden. Allerdings kommt der Austernfischer in den Steppen Rußlands und neuerdings auch auf Wiesen und geschotterten Flachdächern Europas mitunter weit entfernt vom Wasser vor. Dank seiner Anpassungsfähigkeit kann der Vogel sich im Binnenland auf Regenwürmer und Insekten als Nahrung umstellen. Austernfischer sind sehr beharrliche Vögel, die einen Brutplatz und das zugehörige Revier im Watt lebenslang behalten und verteidigen. Das kann allerdings bedeuten, dass ein Vogel erst über 10 Jahre in Junggesellentrupps abwarten und dann unter Einsatz seines Lebens kämpfen muss, um einen der begehrten Brutplätze am Wasser zu erstreiten. Wer früher brüten will, muss dies weiter landeinwärts tun und das gesamte Jungenfutter „einfliegen“.
Fortpflanzung Erst im Juni schlüpfen die meist drei Jungen der Austernfischer. Sie laufen sofort umher, drücken sich jedoch bei Gefahr flach an den Boden.
Jahreszyklus Ab Juli treffen Brutvögel des Ostseeraumes im Watt ein, im August kommen viele norwegische Wintergäste dazu. Nur in extrem eisigen Wintern verlässt ein Teil der Austernfischer die Nordseeküste in Richtung Frankreich. Mit etwa 500.000 überwinternden Exemplaren und 40.000 Brutpaaren ist das Wattenmeer der mit Abstand bedeutendste Lebensraum des Austernfischers in Europa.
Hätten Sie gedacht, dass...
... der Artname im Dänischen und im Niederländischen einen Vergleich zur ebenfalls schwarz-weißen Elster anstellt? (Strandelster DK/ Schollenelster NL)
  • ... der deutsche, englische und wissenschaftliche Name des Austernfischers irreführend sind, weil Austern - wo sie denn vorkommen - eine wenig geeignete, weil zu hartschalige Nahrung sind?
  • ... die Austernfischer im Juni zwar laut und auffällig sind, aber eigentlich ihr Bestandsminimum im Watt haben? Im Dezember sind fünfmal so viele hier - aber sie halten den Schnabel.
  • ... im November 1992 in der Tümlauer Bucht bei St. Peter-Ording ein Austernfischer starb, der 1949 auf Wangerooge nestjung beringt worden war? Errechne doch mal das Alter!
  • ... Austernfischer sich auf der Flucht vor einem Greifvogel aus der Luft ins Wasser stürzen und abtauchen können?
  • ... Austernfischer beim Aufhämmern von Muscheln ihre Schnabelspitze abnutzen, die aber täglich um 0,5 mm nachwächst?
  • ... übermäßige Muschelfischerei zu Hungersnöten und Massensterben bei Austernfischern führt?
Klassifikation Regenpfeifer
Schädel Austernfischer in der WoRMS-Datenbank
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Schädel Austernfischer

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
Lizenzhinweis Copyrighted Material; the copyright remains with the author (not this web publication)
Lizenz cc-by-sa 3.0
Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
... der wissenschaftliche Name des Austernfischers übersetzt „Austern sammelnder Blutfuß“ heißt?