Kurzbeschreibung |
Kleine Raubschnecke mit "Bauchnabel", oft gefleckt
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Fundhäufigkeit |
73 Fundmeldungen
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Verbreitungskarte
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Verbreitung |
Nordsee, Atlantik
Zerstreut in der Nordsee, im Kattegat sowie an den atlantischen Küsten Spaniens und Frankreichs zu finden. Einzelfunde an der norwegischen Küste und im Mittelmeerraum.
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Status |
heimisch
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Klimaanspruch |
wohl wenig empfindlich
E. nitida bevorzugt gemäßigte Wassertemperaturen zwischen 7 und 15 °C.
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Größe und Alter |
Gehäuse: 1,6 cm lang, 1,4 cm breit
Die kugeligen Gehäuse der Glänzenden Nabelschnecke werden normalerweise bis zu 16 mm lang und 14 mm breit, seltenst erreichen sie Längen von bis zu 3 cm.
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Aussehen |
Kugeliges Gehäuse mit halbmondförmiger Öffnung, flache Spitze, länglicher Nabel
Das hübsch glänzende, kugelige Gehäuse besteht aus 6 – 7 Windungen, von denen die Letzte und Größte stark gewölbt („aufgebläht“) ist und den Hauptteil der Gehäusehöhe ausmacht, die übrigen Windungen sind nur leicht gewölbt und bilden eine kleine, flache Spitze (Apex). Dort wo zwei Windungen aneinander stoßen ist kaum eine Vertiefung oder „Naht“ (Sutur) zu erkennen. Die Oberfläche der Gehäuse erscheint mit bloßem Auge betrachtet zuerst glatt und glänzend, fährt man mit dem Finger darüber oder sieht man sie sich unter dem Binokular an, kann man aber feine Wachstumsrillen erkennen. Sie verlaufen quer zur Sutur und stellen vorangegangene Positionen der Äußeren Lippe dar (äußerer Rand der Mündung). Das gesamte, sandfarbene Gehäuse ist mit einer dünnen, durchscheinenden „Lederhaut“ (Periostracum) überzogen, die bis in den Umbilicus hineinreicht. Der Nabel oder Umbilicus bezeichnet die Öffnung der Hohlspindel, um die sich das Gehäuse windet. Bei Euspira nitida ist er nicht nur namensgebend sondern auch deutlich zu erkennen, recht tief und länglich bis oval geformt. Er wird halb verdeckt durch die Innere Lippe (innerer Rand der Mündung), die nach oben hin breiter wird und den Winkel zwischen Äußerer Lippe und der letzten Windung ausfüllt. Sie ist heller gefärbt als das übrige Gehäuse. Die eigentliche, große Gehäuseöffnung ist halbmondförmig und kann durch ein horniges „Türchen“ (Periostracum) verschlossen werden. Auf der letzten Windung zeichnen sich fünf Reihen brauner „Markierungen“ ab, die an kleine Zähnchen oder Häkchen erinnern und parallel zur Sutur verlaufen. Eine weitere solche Reihe ist auf den übrigen Windungen zu sehen. Das lebende Tier hat eine kurze, breite „Schnauze“ und trägt auf dem Kopf zwei lange, flache Fühler, die Augen sind nicht sichtbar. Außerdem besitzt die Schnecke einen großen, creme-weiß oder gelblich gefärbten Fuß mit breiten, lappenartigen Anhängseln.
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Lebensweise |
häufig im Sand vergraben
Die Glänzende Nabelschnecke ist sehr häufig im Boden vergraben. Auf der Suche nach Nahrung wühlt sich das Tier wie ein kleiner Pflug durch den Sand, dabei schützen die breiten „Fuß-Lappen“ seinen Kopf und das Gehäuse.
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Nahrung |
im Sand lebende Schnecken und Muscheln
Mit ihrer Raspelzunge (Radula) bohren die Schnecken Löcher in die Schalen anderer Weichtiere, um deren Inhalt auszusaugen und zu verspeisen.
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Feinde |
mitunter Artgenossen, Fische, Vögel
Mitunter kommt es bei E. nitida zu Kannibalismus, wenn eine Schnecke versehentlich (oder absichtlich) einen Artgenossen anbohrt und aussaugt.
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Fortpflanzung |
die Eier werden in charakteristischen halsbandförmigen Gebilden abgelegt, pelagische Larven-Phase
Ihre Ei-Kapseln legen die kleinen Schnecken in charakteristischen halsbandförmigen Gebilden aus Gallerte und Sandkörnern ab. Sie sind im Durchmesser ca. 2,5 bis 3 cm groß und besitzen in der Mitte eine 1 cm breite Aussparung, auf dem flachen Band sind die Ei-Kapseln unregelmäßig angeordnet. Die Fortpflanzungszeit beginnt im Frühling und dauert bis in den frühen Sommer. Die Gelege werden im Sandboden zurückgelassen, nach 9 – 15 Tagen schlüpfen aus den Ei-Kapseln (die 1 – 3 Larven enthalten können) pelagische Veliger-Larven. Diese verbringen zuerst mehrere Wochen frei schwebend im Plankton bis sie sich zu „fertigen“ Babyschnecken mit Gehäuse weiterentwickeln und auf dem Meeresboden ansiedeln.
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Jahreszyklus |
Fortpflanzungszeit: Frühling & Frühsommer
Die Fortpflanzungszeit beginnt im Frühling und dauert bis in den frühen Sommer.
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Hätten Sie gedacht, dass... |
… dass die Babyschnecken bereits nach drei Tagen mit der Jagd auf andere Weichtiere beginnen?
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Klassifikation |
Schnecken
Gefleckte Nabelschnecke in der WoRMS-Datenbank
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Quellen |
http://www.schnecken-und-muscheln.de/galerie/galerie_naticidae.htm
http://species-identification.org/species.php?species_group=mollusca&id=699&menuentry=soorten
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