Kurzbeschreibung |
Seltene Raubschnecke mit schmaler Öffnung
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Fundhäufigkeit |
20 Fundmeldungen
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Verbreitungskarte
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Verbreitung |
Europa, Mittelmeer bis Norwegen, Wattenmeer und Kattegat
Europäische Art, die vom Mittelmeer bis zum Norkap vorkommt und vor allem in der Nordsee gefunden wird. Im Wattenmeer nur einzelne Funde alter Schalen.
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Status |
heimisch
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Klimaanspruch |
kälteliebende Art
Bevorzugt niedrige Temperaturen zwischen 7 und 11 °C und eine Salinität um 35 Promille.
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Größe und Alter |
Länge: max. 2,5 cm; Alter: 2 Jahre
Normalerweise werden die Gehäuse zwischen 2 und 2,5 cm lang und 2 Jahre alt.
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Aussehen |
Spitze kegelförmig, Schale farbig, bis 2 cm
Acteon tornatilis ist eine kleine, einfache Meeresschnecke mit einem glänzenden, dickwandigen, undurchsichtigen, ei- oder spindelförmigen Gehäuse, welches 2 – 3 cm lang werden kann. Das beige, rosafarbene bis hellbraune Gehäuse ist spiralig gedreht (wie eine enge Wendeltreppe) und zeigt auf der ersten Windung, die den Hauptteil der Gehäusegröße ausmacht, 1 – 3 weiße Bänder. Auch auf den übrigen Windungen kann eine einfache weiße Linie zu erkennen sein. Die hellen Bänder werden auf beiden Seiten von, mehr oder weniger deutlichen, dunkleren Linien begrenzt, die in Farbtönen von bräunlich über altrosa bis pink erscheinen können. Parallel zur eingesenkten Naht (Sutur), also dort wo zwei Windungen aufeinander stoßen, verlaufen dünne Rillen, manchmal sind auch noch haarfeine Querlinien zu erkennen. Charakteristisch für die Art ist ein kleiner Knubbel oder Zahn an der Columellaris (der Bereich des Mündungssaumes, der sich von der ersten Windung bis zum tiefsten Punkt der Mündung erstreckt). Die Höhe der Gehäuseöffnung (Mündung) beträgt zwei-drittel der Gesamtlänge des Hauses. Das lebende Tier kann sich komplett in sein Gehäuse zurückziehen und verschließt die Öffnung dann hinter sich mit einem kleinen, dreieckigen, transparenten, bräunlich-orangefarbenen „Deckelchen“ (Operculum). Der große, fleischige Körper der Schnecken ist creme-weiß, daraus gehen Kopf und ein schmaler Fuß, mit stummeligen Tentakeln, getrennt hervor. Am Kopf haben die Schnecken vier lappenartige Fortsätze und eine Schädelplatte.
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Lebensweise |
gräbt im Sand
Auf der Suche nach Würmern graben sich die Schnecken durch den Boden, die lappenartigen Fortsätze am Kopf schützen sie dabei vor den kratzenden Sandkörnern.
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Nahrung |
Würmer
Die Drechselschnecke ernährt sich von Würmern wie z.B. dem Bäumchenröhrenwurm (Lanice conchilega) oder dem Owenia-Wurm (Owenia fusiformis). Für die Jagd nach ihnen produzieren die Schnecken giftige Sekrete.
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Feinde |
Krabben, Vögel, Schnecken
Möglicherweise werden die Schnecken von Krabben, Vögeln und anderen Schnecken gejagt.
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Fortpflanzung |
die Schnecken sind hermaphroditisch und verbringen einige Zeit als Larven im Plankton
Die Laichzeit bei den Drechselschnecken kann von April oder Mai bis August reichen, erfährt aber einen Höhepunkt im Juli. Während dieser Zeit legen die Schnecken mehrere Laichballen (bis zu 7) die jeweils bis zu 60.000 Eier umfassen können, das Gelege einer einzelnen weiblichen Schnecke kann also bis zu ½ Million Eier umfassen. Nachdem die winzigen Schnecken-Larven geschlüpft sind, verbringen sie einige Zeit frei schwimmend im Plankton, bis ihr Gehäuse 2 mm erreicht und sie sich am Boden ansiedeln. Ab einer Gehäuselänge von 9 – 10 mm werden die Jungschnecken geschlechtsreif, allerdings sterben viele von ihnen nach dem ersten Fortpflanzungszyklus.
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Jahreszyklus |
Laichzeit: April / Mai bis August
Die Laichzeit der Schnecken reicht von April oder Mai bis August.
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Hätten Sie gedacht, dass... |
... dass man sie im Aquarium mit einer Möhre oder Fischfutter in einem Glas mit perforiertem Deckel fangen kann?
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Klassifikation |
Schnecken
Drechselschnecke in der WoRMS-Datenbank
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Quellen |
http://www.schnecken-und-muscheln.de/galerie/galerie_acteonidae.htm
http://eol.org/pages/453685/details
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